Dieser Bericht enthält statistische Daten und Untersuchungen über die Steuersysteme in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU). Er wird von der Generaldirektion Steuern und Zollunion der Kommission und Eurostat, dem Statistischen Amt der EU, publiziert. In der Veröffentlichung werden die Steuersysteme der 25 EU-Mitgliedstaaten in einem einheitlichen statistischen System (dem harmonisierten System der Europäischen Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen ESVG95) nach verschiedenen Aggregationsebenen und Einordnungen von Steuereinnahmen verglichen. Das verwendete Modell ermöglicht, heterogene nationale Steuersysteme auf vergleichbarer Basis zu bewerten.
Standardklassifikationen von Steuereinnahmen (nach Art der Steuer und Ebenen des öffentlichen Sektors), die in den meisten internationalen Steuerstatistiken verwendet werden, sind ökonomisch schwer zu interpretieren. Aus diesem Grund werden in dieser Veröffentlichung die Steuereinnahmen auch nach ökonomischen Funktionen (d.h. Arbeit, Konsum, Kapital) eingeordnet. Diese Darstellung - in der Ausgabe 2005 zum ersten Mal auf die neuen EU-Mitgliedsstaaten ausgedehnt - stützt sich auf detaillierte Steuerdaten und Berechnungen der Mitgliedstaaten zur Zuordnung des Steueraufkommens der persönlichen Einkommensteuer. Es werden auch statistische Indikatoren zur durchschnittlichen effektiven Steuerbelastung von Arbeit, Konsum und Kapital präsentiert. Diese sogenannten 'impliziten Steuersätze' drücken die aggregierten Steuereinnahmen, die diesen ökonomischen Kategorien zugeordnet werden können, als Prozentsatz der gesamten potenziell besteuerbaren Bemessungsgrundlage in der Wirtschaft aus (d.h. aller Bruttolöhne und -gehälter einschließlich sämtlicher Sozialabgaben oder das gesamte Unternehmens- und Vermögenseinkommen).
Die Ausgabe 2005 bezieht erstmals die zehn neuen Mitgliedstaaten in die Berechnung der impliziten Steuersätze auf den Verbrauch, die Arbeit und das Kapital ein. Zusätzlich wurde die Methodologie verfeinert (obwohl Beschränkungen in den verfügbaren statistischen Daten keine umfassende Berechnung erlaubten). Der Bericht enthält Länderkapitel, die Trends in der gesamten Abgabenbelastung, im Steuermix und die wesentlichen Politikänderungen beschreiben. Detaillierte Tabellen erlauben den Vergleich zwischen einzelnen Ländern und europäischen Durchschnitten. Steuereinnahmen werden als Prozentsatz des BIP und des gesamten Abgabenaufkommens präsentiert. Die Publikation bezieht sich auf den Zeitraum 1995 bis 2003, den Jahren, für die Daten der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung für alle Mitgliedstaaten und Norwegen in ESA95 zur Verfügung stehen.
Dieser Artikel analysiert die Haupttrends bei den Einnahmen aus Umweltsteuern für die EU Mitgliedstaaten in der Periode 1980 bis 2001. Eine Aktualisierung der Analyse für das Jahr 2002 präsentiert die Ausgabe 2004 der "Struktur der Steuersysteme in der EU", veröffentlicht von der Generaldirektion Steuern und Zollunion der Kommission und Eurostat, des Statistischen Amtes der EU. Die Einnahmen aus Umweltsteuern haben sich zwischen 1980 und 2001 mehr als vervierfacht in nominaler Rechnung, aber auch ihr Anteil am BIP nahm deutlich zu. Die stärkste Zunahme ergab sich zwischen 1990 und 1994. In 2000 und 2001 ist sowohl der Anteil am BIP als auch an den gesamten Steuereinnahmen zurückgegangen.
Mehrere Mitgliedstaaten haben im vergangenen Jahrzehnt begonnen, 'ökologische Steuerreformen' einzuführen. Anhand der Steuereinnahmen kann gezeigt werden, dass der Anteil der Steuern auf Arbeit an den gesamten Steuereinnamen zwischen 1995 und 1999 deutlich zurückging, während der Anteil der Umweltsteuern nur leicht abnahm. Effektiv führte dies zu einer relativen Verschiebung der Steuerlast vom Faktor Arbeit zur Umwelt in dieser Periode. Indikatoren für die durchschnittliche effektive Steuerbelastung von Arbeit und Energie zeigen auch Anzeichen einer relativen "grünen" Steuerverschiebung von Arbeit zu Umwelt, zumindest bis zum Jahr 2000. Obwohl Trends in diesen Indikatoren von vielen Faktoren wie dem gesamtwirtschaftlichen Wachstum und der allgemeinen Steuerpolitik abhängen, kann gefolgert werden, dass erhöhte Umweltsteuern zumindest teilweise dazu beigetragen haben, die Steuerbelastung des Faktors Arbeit zu verringern.